203.

In den Augen aller Menschen
wohnt ein unstillbares Begehren.
In den Pupillen der Menschen aller Rassen,
in den Blicken der Kinder und Greise,
der Mütter und liebenden Frauen,
in den Augen des Polizisten und des Angestellten,
des Abenteurers und des Mörders,
der Revolutionärs und des Diktators
und in denen des Heiligen:
in allen wohnt der gleiche Funke unstillbaren
Verlangens, das gleiche heimliche Feuer,
der gleiche unendliche Durst nach Glück
und Freude und Besitz ohne Ende.
Dieser Durst, den alle Menschen spüren,
ist die Liebe zu Gott.
Gott ist die Heimat aller Menschen.
Er ist unsere einzige Sehnsucht.
Gott ist im Innersten aller Kreaturen
verborgen und ruft uns.


Ernesto Cardenal