357.

Am Kreuz kommt keiner vorbei

Am Kreuz kommt keiner vorbei,
an den vielen den Feldern und Wegen,
errichtet der Dankbarkeit wegen,
als Trost in der Not, uns zum Segen.

Am Kreuz kommt keiner vorbei,
mag mancher lästern und scherzen
voll Zorn und Missmut im Herzen
das Leben birgt Glück und birgt Schmerzen.

Am Kreuz kommt keiner vorbei,
auch wenn wir's verstecken, verschweigen
selbst wenn wir es fliehen und meiden
wir reifen oft mehr noch durch Leiden.

Am Kreuz kommt keiner vorbei,
keiner war jemals davon ausgenommen
woher wir auch immer kommen,
oft trifft's grad die Guten und Frommen.

Am Kreuz kommt keiner vorbei,
nicht Ansehn, nicht Geld und nicht Macht
haben jemals es fertig gebracht,
dass einer im Leben nur lacht.

Am Kreuz kommt keiner vorbei,
und mögen wir uns drehen und winden,
wir werden das Leben nur finden,
wenn wir uns im Teilen verbünden.

Am Kreuz kommt keiner vorbei,
und keiner kann sich's ersparen
sei's in frühen oder späteren Jahren
im Kreuz wird das Leben erfahren.

Am Kreuz kommt keiner vorbei,
und niemand kann es abwehren,
nicht abwerfen nur noch erschweren,
wenn wir nicht Mittragen lernen.

Am Kreuz kommt keiner vorbei,
ein Zeichen auch unseres Lebens,
ein Baum des Reifens und Segens,
denn ER starb für uns - und nicht vergebens.

Am Kreuz kommt keiner vorbei,
wo immer wir es verehren,
soll's die Hoffnung auf Leben vermehren,
selbst der Tod kann es uns nicht verwehren.


Martin Seidenschwang